Jujutsu Kaisen vs. Demon Slayer – welcher Shōnen-Hit ist wirklich besser?
Es gibt Momente in der Anime-Geschichte, in denen zwei Serien gleichzeitig eine ganze Generation prägen. In den letzten Jahren sind das zweifellos Jujutsu Kaisen und Demon Slayer.
Beide Serien haben Millionen Fans weltweit begeistert, unzählige Diskussionen entfacht und Maßstäbe gesetzt – visuell, erzählerisch und emotional.
Doch wenn man die beiden modernen Shōnen-Giganten direkt gegenüberstellt, drängt sich eine Frage fast automatisch auf: Welcher ist der bessere Anime?
Jujutsu Kaisen – düster, kompromisslos und modern
Als Gege Akutami 2018 mit dem Manga zu Jujutsu Kaisen begann, ahnte kaum jemand, dass daraus in kürzester Zeit einer der größten Hits des Jahrzehnts entstehen würde.
Die Anime-Adaption durch Studio MAPPA (2020) setzte neue Maßstäbe – dynamisch inszeniert, mit wuchtiger Atmosphäre und einer Brutalität, die in der Shōnen-Welt selten so konsequent gezeigt wird.
Die Welt von Jujutsu Kaisen ist eine von Flüchen, Exorzisten und moralischen Grauzonen. Im Zentrum steht Yuji Itadori, ein Schüler, der nach einem tragischen Ereignis den verfluchten Finger des Dämons Sukuna verschlingt – und damit selbst zum Wirt eines uralten Bösen wird.
Begleitet wird er von Megumi Fushiguro und Nobara Kugisaki, einem ungleichen Trio, das unweigerlich an Naruto, Sasuke und Sakura erinnert – nur mit deutlich mehr psychologischer Tiefe.
Und dann ist da noch Gojo Satoru, der charmante, übermächtige Mentor, der mit seiner „Infinity“-Technik inzwischen Kultstatus erreicht hat. Für viele Fans ist er das Aushängeschild des modernen Anime-Hypes.
Was Jujutsu Kaisen besonders macht, ist die Verbindung aus düsterem Realismus, emotionaler Härte und filmreifer Action. MAPPA bringt Kämpfe auf den Bildschirm, die choreografisch und visuell an Kinofilme erinnern. Doch bei aller Brillanz bleibt die Serie nicht ohne Schwächen: Ihre Welt ist komplex, teilweise überladen mit Fachbegriffen und Regeln, die Neueinsteiger überfordern können.
Trotzdem bleibt Jujutsu Kaisen das Paradebeispiel dafür, wie Shōnen im Jahr 2025 aussehen kann: roh, intelligent, kompromisslos und visuell atemberaubend.
Demon Slayer – emotional, farbenfroh und rekordverdächtig
Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba ist auf den ersten Blick ganz anders – und doch spielt es in derselben Liga.
Die Geschichte von Koyoharu Gotouge beginnt als klassisches Märchen: Ein Junge, Tanjiro Kamado, verliert seine Familie an Dämonen. Nur seine Schwester Nezuko überlebt – verwandelt in das, was sie am meisten fürchteten.
Was folgt, ist eine Reise voller Schmerz, Hoffnung und unerschütterlicher Menschlichkeit.
Die Anime-Adaption von Studio Ufotable (2019) brachte die Serie endgültig in die Weltöffentlichkeit.
Ufotable liefert eine Bildqualität, die alles andere in den Schatten stellt – jeder Schwertstreich, jeder Funken, jede Bewegung ist pure Kunst. Die Kampfszenen wirken wie Gemälde in Bewegung, und das Sounddesign trägt die Emotionen bis in die letzte Sekunde.
Mit dem Kinofilm „Mugen Train“ schrieb Demon Slayer Geschichte: Er wurde zum kommerziell erfolgreichsten Anime-Film aller Zeiten – noch vor Studio Ghibli und Your Name.
Die Serie berührt, weil sie trotz all der Gewalt und des Pathos nie ihre Menschlichkeit verliert. Es geht um Opfer, Familie, Verantwortung – und den unerschütterlichen Willen, weiterzumachen, selbst wenn alles verloren scheint.
Doch auch Demon Slayer ist nicht perfekt. Die Story ist klar strukturiert, aber deutlich weniger komplex als die von Jujutsu Kaisen. Der Manga ist abgeschlossen, die Welt überschaubarer – was sie emotional zugänglicher, aber erzählerisch enger macht.
Der Vergleich – Kopf oder Herz?
Wer sich zwischen beiden entscheiden will, muss sich fragen: Was sucht man im Anime?
Wenn es um Tiefe, Komplexität und moderne Erzählweise geht, liegt Jujutsu Kaisen vorn. Es ist der Anime, der zeigt, wie düster und erwachsen Shōnen sein kann – fast schon ein Gegenentwurf zu klassischen Erzählmustern.
Doch wenn man nach Emotion, Schönheit und purer Inszenierung fragt, ist Demon Slayer kaum zu schlagen. Kaum eine Serie hat so viele Zuschauer zu Tränen gerührt – und kaum eine sieht dabei so makellos aus.
Beide stehen für eine neue Ära des Anime, die kompromissloser, visueller und internationaler ist als je zuvor.
Wenn Jujutsu Kaisen das Gehirn des modernen Shōnen ist, dann ist Demon Slayer sein Herz.
Fazit
Am Ende ist es eine Geschmacksfrage – und ein Luxusproblem, das Anime-Fans früherer Generationen kaum kannten.
Ob man die philosophische Härte von Jujutsu Kaisen bevorzugt oder den emotionalen Zauber von Demon Slayer – beide Serien gehören schon jetzt in die Hall of Fame des modernen Anime.
Vielleicht liegt die Wahrheit darin, dass sie sich gegenseitig brauchen: Jujutsu Kaisen erinnert uns daran, dass Schmerz und Tod Teil des Wachstums sind. Demon Slayer zeigt, dass Menschlichkeit selbst im Angesicht des Grauens bestehen kann.
Beide sind Meisterwerke – nur auf unterschiedlichen Frequenzen.
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